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Gemeinsam aktiv fürs Klima – Tag 20: Munition im Meer

Gemeinsam aktiv fürs Klima - Tag 20 - Munition im Meer

Munition im Meer

Rund 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition (Spreng- und Brandbomben) und bis zu 300.000 Tonnen chemischer Munition (Senfgas und Tabun) liegen größtenteils verborgen am Grund von Nord- und Ostsee. Die Munition stammt nicht nur von Kämpfen aus den beiden Weltkriegen. Um die Waffen der Deutschen nach Ende der Weltkriege zu vernichten, sahen die Alliierten keine andere Möglichkeit als die Waffen im Meer zu versenken. Hinzu kommen zahllose Blindgänger und aus der Luft abgeworfene Seeminen, die nach 70 Jahren immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe werden.

Die Munitionskörper korrodieren im Salzwasser und entlassen ihre giftigen Inhaltsstoffe in die Umwelt: krebserregendes und erbgutschädigendes TNT, leicht entflammbares Phosphor und Schwermetalle wie Quecksilber und Kadmium. Gleichzeitig stören Granaten oder Torpedos den Bau von Offshore-Projekten wie Windparks oder Pipelines. Immer wieder werden Bauarbeiten verzögert, verteuert und es gibt kein gemeinsames Räumungskonzept.
Wie gefährlich ist der Einfluss mariner Munition auf die marine Umwelt und den Menschen jetzt und in der Zukunft?
Welche Sanierungsmaßnahmen und Strategien müssen entwickelt werden?
Das Verbundprojekt CONMAR hat daher folgende Aufgaben
A. Föderiertes Datenkonzept für die Datenerfassung von Munition im Meer
B. Bündelung der Expertise der deutschen marinen Forschung, Regierungsstellen und der Industrie
C. Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich des Impacts von STVs (Sprengstoff typische Verbindungen) auf die marine Umwelt und den Menschen
D. Erarbeiten von Lösungsansätzen für ein Monitoring und die großmaßstäbliche Bergung in Zusammenarbeit mit Stakeholdern
E. Erstellen einer Prioritätenliste der Verklappungs-Hotspots inkl. kosteneffizienter Managementstrategien

CONMAR ist ein bundesweites Projekt, koordiniert vom GEOMAR in Kiel. Ziel von CONMAR ist es, sowohl bestehende als auch neue Datensätze zu Kampfmittelaltlasten im Meer miteinander zu integrieren, Fachwissen und Kenntnisse deutscher Meeresforschungsorganisationen, staatlicher Stellen und des Privatsektors zu bündeln, unser wissenschaftliches Verständnis des Verbleibs und der Auswirkungen von Meeresmunition in der Umwelt zu verbessern und in Absprache mit Interessengruppen politische Lösungen für Monitoring- und Sanierungsmaßnahmen zu erarbeiten.
https://conmar-munition.eu